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Fragen und Antworten

Marianne und Wilfried Marquardt

21465 Reinbek, Hermann-Körner-Strasse 15,  Tel.: 040 / 722 18 98


Kellereiartikel für private Verbraucher






Inhalt dieser Seite


  1. Bezugsquelle für Abfüller (12.07.2004)
  2. Abfüller für dickflüssige Produkte (22.11.2005)
  3. Abfüller für Plastikflaschen (20.04.2006)
  4. Schimmelbildung unter Kunststoffdeckel (23.11.2008)
  5. Vorzüge des Vakuumfüllers (05.08.2010)
  6. Schaumbildung in der Saftflasche (02.11.2010)
  7. Abfülltemperatur bei Bag-in-Box (28.08.2011)
  8. Pufferbehälter zwischenschalten (02.11.2011)
  9. Abfüller für CO2-haltige Getränke (03.02.2012)
  10. Verschlussart für Saftflaschen (26.02.2013)
  11. Kohlensäurehaltige Getränke abfüllen (07.06.2013)
  12. Wenn nicht schaumfrei abgefüllt wird (28.07.2014)
  13. Sekt als Zufallsprodukt (09.08.2014)
  14. Abfülltemperatur bei Kernobst (19.10.2014)
  15. Wofür ein Vakuumfüller sinnvoll ist (29.09.2015)
  16. Behandlung von Flaschen vor der Heißabfüllung (09.05.2016)




Bezugsquelle für Abfüller


Frage
Ich habe vor einiger Zeit ihre Beiträge im Internet gefunden und war froh, dass wieder jemand bereit ist, seine Erfahrungen mit anderen auszutauschen.

Ich plane im Moment die Einrichtung einer Mosterei und will mir das Pasteurisiergerät selbst bauen. Allerdings fehlt mir im Moment die Bezugsquelle für die Abfüllanlage. Auf dem Bild in der Bergedorfer Zeitung ist leider die Marke Ihrer Abfüllanlage nicht lesbar. Wollen Sie mir bitte die Marke mitteilen, um mit dem Produzenten Kontakt aufzunehmen?


Antwort von Wilfried Marquardt am 12.07.2004
Wenn Sie das Material geschenkt bekommen, kann sich der Selbstbau lohnen, sonst aber nicht. Das sind meine Erfahrungen. Ich habe hier oft das Rad neu erfunden, weil ich nicht wusste, dass es das schon längst gibt.

Derzeit fülle ich mit einem zweistelligen Vakuum-Reihenfüller ab. Leistung bei 1 Person 130 Liter / Stunde.
Fabrikat:
www.alwid.de
Das ist derzeit das teuerste und aufwendigste Modell auf dem Markt. Ca 20.000 Euro. Man kann damit nur abfüllen, dafür aber punktgenau. Von Alwid ist es das kleinste Abfüllgerät im Programm.


Wenn Sie noch keinen Erhitzer haben, sollten Sie sich den Fruchtsaftdispenser von www.mabo-se.de ansehen. Das Gerät erhitzt und füllt in einem Arbeitsschritt ab. Leistung etwa 90 Liter / Stunde.
Oder soll es gleich größer für Zuwachs sein? Dann besuchen Sie den größten Gebrauchtmaschinenhändler
www.kahlschlichterle.de in Ernsthausen bei Kassel. Der hat derzeit einige Vakuumabfüller auf Lager, die aber nichts für Zwergenbetriebe sind, so wie wir ;-)).


#top





Abfüller für dickflüssige Produkte


Frage
Wir suchen derzeit ein kleines Gerät zum Abfüllen von Pralinenfüllmassen in Gläser. Meinen Sie, dass der von Ihnen angebotene “Fruchtsaftdispenser” auch für dickflüssigere Produkte geeignet ist?


Antwort von Wilfried Marquardt am 22.11. 2005
Der Fruchtsaftdispenser ist weder für dickflüssige Produkte noch zum Abfüllen in Weithalsgefäße, wie Gläser geeignet. Das hängt mit dem Ultraschallsensor für die Füllmengenmessung zusammen.

Wenn Ihr Abfüllprodukt die Konsistenz von Speiseöl oder Tomatenketchup hat, eignet sich auch der Vakuumfüller „Enolmatic“. Das Gerät sieht zwar schlicht aus, ist aber mechanisch präzise einstellbar und arbeitet zuverlässig. Das Produkt muss nur gesondert erhitzt werden. Für gelegentliche Abfüllmengen bis 200 Liter ist das Gerät bestens geeignet.


Falls Sie jedoch regelmäßig wiederkehrend z.B. einen Tag in der Woche ganzjährig abfüllen wollen, empfehle ich ein auf Ihr Produkt zugeschnittenes Abfüllgerät anfertigen zu lassen. Hier empfehle ich Ihnen die Firma ALWID Maschinenbau in Dinklage, www.alwid.de .





#top






Abfüller für Plastikflaschen


Frage
Wir haben auf ihrer Homepage gesehen, dass sie mit Vakuum Flaschenabfüller arbeiten. Wir betreuen in Papua New Guinea (nördlich von Australien) eine kleine Farm, und füllen pro Tag zwischen 100 und 400 Liter frischer Milch in Plastikflaschen ab.



Wir währen froh wenn sie das E-Mail baldmöglichst beantworten könnten. Vielen Dank und freundliche Grüsse aus den warmen Tropen.


Antwort von Wilfried Marquardt am 20.04.2006
Der Vakuumfüller ist für die Befüllung von Glasflaschen und ähnlich festem Material geeignet. Der Unterdruck beträgt etwa 0,2 bar.


Wenn Ihre Plastikflasche mit der heißen Milch formstabil ist, wäre der Vakuumfüller bestens geeignet. Wenn die Plastikflasche im heißen Zustand in der Hand nicht formstabil ist, rate ich von der Anschaffung des Füllers ab.


Für Sie wäre ein Falldruck-Abfüllgerät richtig. Bitte sehen Sie sich im Internet unter Kellereibedarf um.




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Schimmelbildung unter Kunststoffdeckel


Frage
Nachdem wir unseren Apfelsaft verpresst haben, ergab sich folgendes Problem:

Wir haben Schimmelbildung unter dem Kunststoffdeckel.

Wir haben die Flaschen gründlich gespült und die Flasche mit Verschluss mit Alkohol gespült. Der Apfelsaft wurde 20 Min. auf 80° C erhitzt, dann warm in die Flaschen gefüllt. Die Flaschen wurden über Kopf in den Kunststoffbehälter gestellt. (Wie beim Marmelade kochen)

Uns ist das Ergebnis z.Zt. nicht erklärlich. Handelt es sich um einen typischen Anfängerfehler?


Antwort von Wilfried Marquardt am 23.11.2008
Ihre Mangelbeschreibung ist für mich mehrdeutig.

a)Befindet sich der Schimmel am Gewindeteil der Schraubkappe außerhalb des abgefüllten Saftes oder liegt ein Schimmelbelag unterhalb der Kappe auf dem Saft?

Für eine Lösungsfindung wäre für mich hilfreich zu wissen:

Wenn sich Schimmel auf dem Saft im Flaschenhals bildet, ist dies ein Hinweis für eine Undichtigkeit des Behältnisses, wenn Frage d) mit "nur männlich" beantwortet wird. Wahrscheinlich dichtet die Verschlusskappe nicht kraftschlüssig ab.

Die von Ihnen beschriebene Arbeitsweise ist unnötig aufwändig. Ein Arbeitsschritt wurde von Ihnen nicht erwähnt, der vermutlich die Undichtigkeit des Verschlusses verursacht haben könnte. Ich meine die nachfolgende Ziffer 3 meiner Anleitung.

Nachfolgend die Anleitung für Heißabfüllung in Glasflaschen mit Kunststoffdrehverschlüssen:



Wenn Sie entsprechend meiner vorstehenden Anleitung verfahren, sollte keine Schimmelbildung mehr auftreten. Ansonsten melden Sie sich bitte noch einmal bei mir.



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Vorzüge des Vakuumfüllers


Frage
Hab mir heuer nach längerem Überlegen einen Minipasteur von Voran gekauft. Ich arbeite ausschließlich im Hobbybereich und erzeuge ca. 300 Liter Saft (in Flaschen) pro Jahr.
Vor Saisonbeginn ziehe ich in Erwägung, zusätzlich noch ein Flaschenfüllgerät zu kaufen, weil ich vermute, dass das Abfüllen direkt vom Durchlauferhitzer eine ziemliche Patzerei sein muss.
Haben Sie Erfahrung mit den im Handel angebotenen billigen Flaschenabfüllern, bei denen man den Saft zuerst ansaugen muss, oder würden Sie mir ein Vakuum-Füllgerät empfehlen?
Schöne Grüße aus Tirol/Österreich.


Antwort von Wilfried Marquardt am 05.08.2010
Wenn es sich bei Ihrem Minipasteur um das Kochtopfmodell „PA 90“ handelt, ist normal ein separater Abfüller überflüssig. Der Pasteur ist bereits mit einer statischen Abfülleinrichtung ausgestattet. Wegen möglicher Kleckerei am Schlauchende, könnte noch ein zusätzliches Absperrventil aufgesteckt werden.


Wer mit dem PA 90 eingeübt ist, schafft als Einzelperson mit den Nebenarbeiten etwa 50 Gewinde-Flaschen in der Stunde heiß abzufüllen. Ob 0,75 oder 1,0 Liter spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Auch wenn der Pasteur als Sologerät 90 Liter pro Stunde erhitzt und mit Herdplattenunterstützung sogar 120 Liter, nützt der Abfüllperson diese Leistung nichts. Die Einzelperson schafft mit dem gesamten Hantieren eben nicht mehr als 50 Flaschen pro Stunde. Bei Weithalsflaschen können wegen der anderen Schaumverteilung im Mündungsbereich etwa 60 Flaschen in der Stunde abgefüllt werden.


Mit einem zusätzlichen Vakuumfüller, wie der „Enolmatic“ von der Firma Wein http://www.gwein.de/deutsch/index.htm , kann eine Einzelperson die Abfüllleistung von Gewindeflaschen auf maximal 90 Liter pro Stunde anheben. Dann ist aber auch schon Hektik erkennbar. Ergänzend ist dann noch ein Vorlagebehälter für den Vakuumfüller einzusetzen, der ein Edelstahltopf aus dem Haushalt sein kann.


Die Vorteile eines Vakuumfüllers gegenüber der Schlauchabfüllung per Hand sind weniger in der höheren Abfüllleistung, sondern in der Abfüllsauberkeit begründet.

Bei Schlauchabfüllung (mit oder ohne Ventil oder Füllstab) wird das Flaschengewinde mit überlaufendem Saft oder Saftschaum belegt und von der Verschlusskappe überdeckt. Dieser mit Saft benetzte Gewindebereich wird auch mit spülen der Flasche unter fließendem Frischwasser nicht beseitigt. Bei der Flaschenlagerung in feuchter Raumluft (Keller) bildet der Saftfilm am Flaschengewinde einen mehr oder minder starken Schimmelbelag. Dieser wird erst beim öffnen der Flasche sichtbar.


So lange für den Eigenbedarf produziert wird, kann dies hingenommen werden. Werden die Flaschen jedoch verschenkt oder verkauft, wird der Schimmelbelag nicht mehr vom Empfänger toleriert.


An dieser Stelle setzt der Vakuumfüller an und spielt seinen Vorteil aus. Bei richtiger Geräteeinstellung geht kein Tropfen Saft daneben und benetzt auch nicht das Flaschengewinde. Aufsteigenden Saftschaum saugt der Füller aus dem Flaschenhals und führt ihn in seinen Vorlagebehälter zurück. Dadurch erfolgt eine zügige Flaschenbefüllung und gleichzeitig bleibt die Außenfläche der Flasche sauber, so dass diese nicht mehr durch einen zusätzlichen Spülgang gereinigt werden muss.

Mit dem Vakuumfüller ergeben sich somit 2 Zeitvorteile und einen Sauberkeitsvorteil, für den man einmalig rund 400 Euro aufbringen muss.

Entscheiden Sie bitte selbst, wo Ihre Schwerpunkte sind.



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Schaumbildung in der Saftflasche


Frage
Die Qualität Ihres Internetauftritts ermutigt mich, auch aus dem Süden Deutschlands Ihnen eine Frage zu stellen:
Wir haben in einer kleinen Mosterei Apfelsaft aus eigenen ungespritzten Äpfeln hergestellt. Die Mosterei verwendet eine "Durchlaufpresse", eine Zentrifuge und einen Durchlauferhitzer (80-82°) vor der Abfüllung in die Flaschen. Nun haben sich in vielen Flaschen an der Saftoberfläche sofort kleine Bläschen gebildet, die sich nicht auflösen.



Ganz herzlichen Dank für Ihre informative Homepage mit freundlichen Grüßen aus Schwaben.


Antwort von Wilfried Marquardt am 02.11.2010
Ihre Ausführungen genügen nicht, um danach eine mögliche Problematik einkreisen zu können. Weil mir für mehrere Denk-Varianten die Informationen fehlen, würde ich mich nur der Spekulation hingeben.

Zur Bläschen- oder Schaumbildung einige allgemeine Informationen als Ursache:


Sie haben nun einige Möglichkeiten zur Beobachtung und Prüfung. Allgemein verliert sich die Bläschen- und Schaumbildung wieder. Hilfsweise empfehle ich Ihnen, alle betroffenen Flaschen einmal über 3 Sekunden zu stürzen (auf den Kopf stellen und wieder zurück). Dadurch werden die Bläschen mechanisch bewegt und könnten platzen.

Flaschengärung erkennen Sie sofort am Überdruck. Bei Hefegärung können Sie den Saft noch retten und alles zu Apfelwein vergären oder Sie laden Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen und Bekannte zur Party mit "Federweißen" ein.


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Abfülltemperatur bei Bag-in-Box


Frage
Die Apfelernte steht wieder an und wir haben bereits im vergangenen Jahr ca. 500 Liter Apfelwein hergestellt. Da hiervon noch einiges übrig ist und die neuen Äpfel auf die Ernte warten, möchten wir in diesem Jahr den Apfelsaft direkt einlagern und haben uns für die bag in box-variante entschieden. Erhitzen wollen wir mit einem haushaltsüblichen elektrischen Einkocher, was bei einer Menge von ca. 100 Liter auch Sinn macht. Beim Informationen sammeln bin ich im Internet auf ihre Seite gestoßen und habe mit großem Interesse die Rubrik Abfülltechnik gelesen. Da man bei der Apfelernte nie ausschließen kann, dass faules Obst mit in die Kelter gelangt habe ich aus ihren Antworten entnommen, dass man den Saft auf 90°C erhitzen sollte, ist das richtig?. Mich würde allerdings interessieren wie lange man den Saft auf dieser Temperatur halten muss und ab welcher Temperatur geschmackliche Veränderungen eintreten. Ich habe schon mal "eingekochten" Saft gekostet, der schmeckte wie Omas Apfelbrei, was geschmacklich mit Most nicht mehr viel gemeinsam hat. Für ihre Auskunft bedanke ich mich im Voraus.


Antwort von Wilfried Marquardt am 28.08.2011
Ihre Fragen finden Sie von mir an verschiedenen Stellen unter F&A-Obstwäsche und F&A-Abfülltechnik bereits beantwortet.

Nachfolgend auf Ihr System zusammengefasst:
Wenn Apfelsaft in Bag-in-Box für eine lange Haltbarkeit abgefüllt werden soll, dann muss das Obst unbeschädigt, frei von Faulstellen und äußerlich sauber gewaschen sein, bevor es weiter verarbeitet wird. Nur "spülen in der Bütt" ist nicht sauber gewaschen!

Die Abfülltemperatur ist bei Bag-in-Box auf maximal 80 °C zu begrenzen, weil sonst das Kunststoffmaterial des Beutels leidet und dadurch die Lagerzeit verkürzt wird.


Soll eine unsaubere Obstqualität mit Hitze im Kochbereich für lange Haltbarkeit kaschiert werden, ist der Saft vor der Abfüllung auf 80 °C runter zu kühlen. Wird Saft gekocht, stellt sich der karamelige Kochgeschmack ein, welcher bei einigen Apfelsorten durchaus angenehm empfunden werden kann.


Wer in Bag-in-Box abfüllt, sollte wissen, dass das Material nicht mit den guten Lagereigenschaften von Glas oder Edelstahl konkurrieren kann. Durch die dünne Kunststofffolie diffundiert Sauerstoff in geringen Mengen, der die Haltbarkeit des Saftes herabsetzt.

Wenn nach meinen o.a. Hinweisen verfahren wird, sollte der Saft 12 Monate haltbar gelagert werden können.




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Pufferbehälter zwischenschalten


Frage
Nun zu meinen Fragen:


Antwort von Wilfried Marquardt am 2.11.2011
zu Ihren Fragen nachfolgend meine Antworten:


Pufferbehälter zwischenschalten
Zwischen Pasteur und dem Vakuumabfüller ist ein Vorlagebehälter zur Pufferung des Saftes auf jeden Fall erforderlich. Mit dem Vorlagebehälter wird eine gleichmäßige Mischtemperatur und ein gleichmäßiger Saftfluss vom Erhitzer erreicht. Nebenbei kann ein Teil des im Saft vorhandenen Sauerstoffes frei im Vorlagebehälter ausdiffundieren. Dadurch nimmt die Saftoxidation ein wenig ab und der Saft wird etwas heller.

Auch Schaumaustrübungen fällen besser im Behälter aus, als in der Flasche. Wer aus der Rohrspirale den Saft direkt in Flaschen füllt, muss mit sichtbaren Schaumausfällungen im Flaschenkopf rechnen. Dieser Schaumbelag wird erst nach dem Abkühlen der Flasche sichtbar und ist dann angetrocknet.


Ideal ist ein Rechteckbehälter aus poliertem Edelstahl, weil dieses Material fast keine Wärme abstrahlt und deshalb ohne Wärmedämmung auskommt. Siehe angehängtes Foto über unseren Vorlagebehälter des zweistelligen Reihenfüllers. Damit der Saft nicht überlaufen kann, wird der Behälter noch mit einem Schwimmerventil an der Zulaufseite ausgestattet. Es kann natürlich auch ein ausgedienter großer Kochtopf gewählt werden. Wichtig ist, dass der Topf völlig leer laufen kann. Deshalb ist das Auslaufventil an der tiefsten Stelle des Behälters anzuordnen. Bei Verwendung des Enolmatic-Vakuumfüllers kann auf das untere Auslaufventil verzichtet werden, weil das Vakuumgerät den Saft über den eingelegten Schlauch ansaugt.

Wenn Sie den Vorlagebehälter ohne Schwimmerventil betreiben, werden Sie übermäßig konzentriert arbeiten und daraus nach getaner Arbeit erschöpft sein. Trotzdem wird es immer wieder vorkommen, dass der Behälter überläuft. Deshalb gleich einen Saftschwimmer mit Ventil montieren.

Eine Kontaminierung des Saftes infolge kurzer Abkühlung, wie Sie es befürchten, tritt nicht auf. Es sei denn, der Behälter wird verschmutzt eingesetzt. Zur Abfülltemperatur und der Obstqualität habe ich mich bereits erschöpfend an verschiedenen Stellen unter F&A ausgelassen.


Saft filtern
Wenn Sie nur die grobe Trübung reduzieren wollen, lesen Sie bitte unter F&A-Filtertechnik und „F&A-Neuanfang, Apfelsaft-Keltereiprojekt in Sobissi“ weiter. Wenn das nicht genügt, bleibt nur noch der Einsatz eines Filtergerätes mit Verwendung grober Filterschichten.


Flaschenschwefelung
Wenn Sie Kernobst zu Saft verarbeiten und abfüllen wollen, sollten Sie sich gedanklich von der Weinbereitung verabschieden. Wie bei der Saftbereitung vorzugehen ist, habe ich mehrfach unter F&A ausgeführt.



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Abfüller für CO2-haltige Getränke


Frage
Wir sind ein Unternehmen aus Lettland. Gerne wuerden wir beginnen, in kleinen Mengen Energy Drink abzufuellen. Eine Klein-Anlage zur Vermischung mit Co2 haben wir bereits gefunden. Unser Problem ist die Befuellung der PET Flasche mit dem Co2 haltigen Getraenk.

Wir suchen eine einfache, kostenguenstige Abfuellstation, mit 2-4 Plaetzen fuer die Flasche. Die Flasche ist nicht durchsichtig, daher von Auge schwierig zu sehen, wann die Flasche voll ist.

Was fuer eine Abfuell-Anlage, von Hand, halbautomatisch usw. wuerden Sie mir empfehlen? Was meinen Sie zu Enolmatic? Waere das moeglich?


Antwort von Wilfried Marquardt am 03.02.2012
Wenn es nur um den Abfüller geht, funktioniert der Enolmatic genauso gut, wie jeder andere Falldruckfüller für die Saft- oder Weinabfüllung. Die Besonderheit des Enolmatic ist, dass das Gerät die Flüssigkeit auch aus tiefer stehenden Behältern ansaugt und entstehenden Schaum während des Füllvorganges aus der Flasche absaugt.
Auch ist der Einzelpreis des Enolmatic mit rund 300,00 Euro ausgesprochen günstig.


Der Hersteller http://www.gwein.de/deutsch/index.htm bietet sogar einen vierstelligen Enolmatic in gehobener Qualität an. Wenn Sie nur nach dem Preis gehen, ist die Anschaffung von 4 Einzelgeräten wesentlich günstiger, als das vierstellige Kompaktgerät. Bedenken Sie aber, dass jedes Gerät mit einem Vakuummotor ausgestattet ist. Das Betriebsgeräusch des Enolmatic ähnelt sehr einer elektrischen Kaffeemühle. Wer also 4 Geräte parallel betreibt, sollte dem Abfüllpersonal gleich Gehörschützer zur Verfügung stellen.

Unabhängig vom Vorgenannten sollten Sie beim Hersteller erkunden, ob der Enolmatic auch für kohlensäurehaltige Getränke genutzt werden kann oder was sonst bei Ihrem Getränk zu berücksichtigen wäre. Mein Kenntnisstand zum Enolmatic betrifft nur stille Getränke aller Art, heiß und kalt. Auf der Homepage führt der Hersteller zwar aus, dass der Abfüller alle Ihre Abfüllprobleme schnell und sauber löst. Doch diese pauschale Aussage halte ich für sehr gewagt.


#top






Verschlussart für Saftflaschen

Frage
Wir haben die Apfelsaison 2012 gut abgeschlossen und jetzt überlege ich, wie wir im nächsten Jahr noch besser werden können. Die Obstwäsche und die Maischefräse werden nochmal überarbeitet und ein neuer Abfüller ist bestellt. Da ich mehr und mehr auch in Flaschen abfüllen möchte, mache ich mir gerade Gedanken, wie ich diese effizient verschliessen kann. Haben Sie einen Tipp für mich (Kronkorken oder Hülse), und wo ich ggf. günstig eine gebrauchte Verschliessmaschine erstehen kann?

Antwort von Wilfried Marquardt am 26.02.2013


Die Süßmostflasche 0,7 Liter für Kronenkork
ist ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert und wurde in den Farben grün und braun angeboten. Die Flaschen in 12er Kästen werden heute noch gebraucht günstig angeboten. Ebenso die Verschließer in Halbautomatik.

Unschlagbar preisgünstig sind die Kronkorken mit etwa 12,50 €/1000 Stück, wenn mehrere Tausend abgenommen werden.

Für den Abfüllbetrieb bedeutet die 0,7-Liter-Flasche Mehrarbeit, weil der Füllvorgang für 0,7 oder 1,0 Liter zeitlich relativ gleich ist. Ebenso die Flaschenreinigung oder später mal die Etikettierung. Besonders die Flaschenreinigung der farbigen Gläser erfordert besondere Aufmerksamkeit, weil innere Verschmutzungen nur schwer zu erkennen sind.

Für den Verbraucher wirkt die farbige Flasche wenig ansprechend, weil der Inhalt nicht erkennbar ist. Auch der Kronkorkenverschluss ist nicht verbraucherorientiert. Im Gegensatz zur Bierflasche, wird die Saftflasche nicht sofort geleert, sondern für späteren Verzehr zwischengelagert. Wenn im Sommer Wespen in die offene und teilgeleerte farbige Flasche schlüpfen, wird das äußerlich nicht wahrgenommen. Deshalb ist auf Saftflaschen der Drehverschluss richtig.

Die Saftflasche 1,0 Liter aus Klarglas mit Drehverschluss

ist angemessener Standard, der dem Abfüllbetrieb und dem Verbraucher gleichermaßen im Preis und Komfort gerecht wird. Hier empfehle ich gleich die VDF-Flasche einzusetzen. Die Pfandflasche mit Kasten ist auch neu preisgünstig zu beschaffen. Siehe
http://www.flaschenbauer.de/vdf-flasche-1-0-l-wei-28-mca.html .
Einziger Haken: Man muss Mitglied im Verband der Fruchtsaftindrustrie (VdF) sein, was für einen Mostereibetrieb aber kein Nachteil, sondern ein zusätzlicher Vorteil ist.

Als Verschluss kämen Anrollverschlüsse aus Alu zum Einsatz, die mit einem Halbautomaten verschlossen werden. Z.B. der Alwid-Boy von
http://www.alwid.de/ , siehe auch beigefügtes Foto.

Der Verschließer wird gelegentlich auf www.winzer-service.de auch gebraucht angeboten. Oder Sie schalten dort selbst eine Suchanzeige.

Wenn Sie die Flaschenabfüllung als reiner Lohnmostbetrieb vornehmen, so dass die Saftrückgabe an den Obstlieferanten erfolgt, können Sie auch Handschraubverschlüsse aus Kunststoff verwenden. Diese sind zwar doppelt so teuer, wie die Anrollverschlüsse, dafür aber ohne Maschine von Hand aufschraubbar. Nach eigener Feststellung ist der Zeitaufwand für halbautomatisches verschließen mit dem Alwid-Boy zeitgleich mit dem Handschraubverschluss „Gewindekappe PP28“.
Kleinpackungen mit 50 oder 100 Stück bekommen Sie bei uns:
http://www.mostpresse.de/Verschliessen/verschliessen.html und Paketware mit 4.500 Stück bei http://www.bockmeyer.de/produkt1142_128.htm .

Bei der Verwendung der Gewindekappen setzen Sie sich aber einer möglichen Regressforderung des Kunden aus, wenn dieser nach irgendeiner Zeit allgemein Schimmel in Flaschenhälsen feststellt, weil irgendwer (Kinder?) die leicht schraubbaren Gewindekappen betätigte. Das Zischgeräusch beim öffnen der Flasche ist durchaus interessant anzuhören ;-). Bei den Anrollverschlüssen ist die Manipulation am beschädigten Verschluss erkennbar.



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Kohlensäurehaltige Getränke abfüllen


Frage
Und zwar suche ich mit einem Freund zusammen nach einer Möglichkeit, ein von uns entwickeltes Getränk abfüllen zu lassen. Allerdings in Kleinstmengen, zu Beginn nur 20-30 Flaschen um das erst einmal zu testen. Habt ihr einen Tipp, wo wir das Durchführen lassen könnten. Das Getränk soll mit C02 versetzt werden und am besten in Glasflaschen abgefüllt werden. Die Anschaffung einer eigenen Maschine lohnt sich für uns in dieser Phase ja noch nicht.


Antwort von Wilfried Marquardt am 07.06.2013
Wenn mit Kohlensäure abgefüllt werden soll, wird hierfür ein Gegendruckabfüller benötigt, wie er z.B auf
http://www.peusen.de/index.php/ausruestung/86-gegendruckabfueller beschrieben ist.


In Mostereien wird in der Regel damit nicht gearbeitet, sondern mit Falldruckfüllern oder wie bei uns, mit einem Vakuumfüller.


Wenn Sie noch nicht in einen Gegendruckabfüller für 66,00 Euro zuzüglich CO2-Gas investieren wollen, sollten Sie Kontakt mit einem Hobbybrauer aufnehmen, der sein Bier in Flaschen abfüllt oder Anbieter von Braukursen. Unter dem Suchbegriff „bierbrauen in hamburg“ werden Sie sicherlich in Ihrem Umfeld fündig. Vorab sollten Sie Kontakt aufnehmen mit Herrn Schaaf von http://www.zaubertrank-hamburg.de/ .



#top






Wenn nicht schaumfrei abgefüllt wird


Frage
Ich habe am Wochenende Süßmost bzw. frischen Apfelsaft gemacht und gleich eingekocht. Hierbei handelt es sich um Kleinmengen.

Dies war mein erster Versuch:


Die Flaschen standen wie auf dem Bild zu sehen ca. dreiviertel im Wasser. Am Ende hat sich dieser Schaum gebildet. Die Frage nun:


Wenn ich hier Antworten finden kann, wäre ich sehr dankbar.

Antwort von Wilfried Marquardt am 28.07.2014
Danke für die mitgelieferten Fotos, die ich mit Ihrem Einverständnis gerne unter F&A verwenden möchte. Nun habe ich endlich mal vor Augen, was von den Lesern/Fragestellern im Detail kaum beschrieben werden kann.
Speziell zu Ihren Fragen:



Viel Erfolg bei der weiteren Saftbereitung.



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Sekt als Zufallsprodukt


Frage
Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Saft gepresst und eingekocht, weil man ja soviel Marmelade gar nicht essen kann. Ich habe die Johannisbeeren im Topf mit wenig Wasser blanchiert, dann gepresst. Den Saft habe ich aufgekocht und schließlich in gespülte Bügelflaschen abgefüllt und lagere sie liegend. Jetzt geöffnete Flaschen moussieren ein wenig, ploppen beim Aufmachen. Das war am Anfang nicht so. Geht da alles seinen rechten Gang?


Antwort von Wilfried Marquardt am 09.08.2014
Ihre Beschreibung liest sich allgemein gut und Fehler sind daraus nicht ablesbar. Die Ursache der von mir vermuteten Hefegärung liegt in jenem Detail, das Sie nicht beschrieben haben: Wurden die Flaschen randvoll und schaumfrei mit heißem Saft gefüllt und anschließend gestürzt?

Detaillierte Ausführungen finden Sie hierüber auf http://www.reinbeker-hobbymosterei.de/html/abfuelltechnik.html#schaumfrei-abfuellen . Den Beitrag habe ich eben veröffentlicht.


Wenn die Bügelflaschen den Druck aushalten, haben Sie jetzt ganz leckeren Johannisbeersekt oder fachlich korrekter: Johannisbeer-Schaumwein. Je kühler die "Sektflaschen" gelagert werden, um so weniger Druck baut sich auf. Auch schütteln beim transportieren der Flaschen ist zu vermeiden. Falls Sie doch lieber Johannisbeersaft lagern wollen, sollten die Flaschen unverzüglich geleert und der Saft erneut erhitzt abgefüllt werden. Je nach Dauer der bereits erfolgten Flaschengärung handelt es sich bei dem Getränk um mehr oder minder alkoholisierten Saft, der aus diesem Grunde auch ein etwas verändertes Aroma hat. Wenn daraus später Rote Grütze hergestellt wird, könnte das sogar als ein geschmacklicher Volltreffer von der Familie empfunden werden. Kinder werden über diesen Umweg schon mal früh an den Alkoholgeschmack gewöhnt ;-)) . Machen Sie was draus....



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Abfülltemperatur bei Kernobst


Frage
Ich bin Mitglied des Pomologenvereins und wir haben uns auch schon einmal bei einem Pomologentreffen gesehen. Seinerzeit ging das Gespräch um Saft. Nun war ich kürzlich bei einer Pressveranstaltung und dort ging es um die optimale Pasteurisierungstemperatur. Da habe ich mich an Sie erinnert, leide finde ich aber nicht mehr den entsprechenden Beitrag. Sie haben unterschieden, Birnen wärmer als Apfel, kurz, können Sie helfen?

Wie warm muss Apfelsaft gemacht werden, wie warm Birnen, gibt es dazu Literatur?


Antwort von Wilfried Marquardt am 19.10.2014
Die optimale Abfülltemperatur hängt von der Qualität der verwendeten und vorbehandelten Rohware und der hygienisch gepflegten Abfüllanlage ab. Oder auch anders formuliert: Eine optimale Abfülltemperatur ist gegeben, wenn das Produkt unter üblichen Lagerbedingungen eines Haushaltes die typischen Eigenschaften zum Zeitpunkt der Abfüllung bis zum vorgegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum behält.


Bei dieser Aussage erahnen Sie bereits, dass es sich um ein komplexes Thema mit vielen Einflussfaktoren handelt. Unter F&A habe ich in den verschiedenen Rubriken bereits umfassende Hinweise zur Abfülltemperatur gegeben, die ich hier nicht mehr wiederhole und Grundlage meiner nachfolgenden Ausführungen sind. Mit der Abfülltemperatur wird aber nur eine von mehreren Einflusskomponenten geregelt. Nachfolgend gehe ich hierauf ein.

In Ihrem speziellen Fall der Temperaturzuordnung für Äpfel und Birnen ist lediglich zu bedenken, dass Birnen allgemein weniger Fruchtsäure haben als Äpfel. Damit sind Birnensäfte grundsätzlich anfälliger für Bakteriengärung als Apfelsäfte, besonders dann, wenn säurearme Birnen viele Tage als Fallobst Bodenkontakt hatten. Um hier allgemein auf der sicheren Seite zu sein, sollten Birnensäfte nicht unter 4 Gramm/Liter Säure abgefüllt werden.


Dies wird erreicht durch Zugabe von Lebensmittelsäure. Der Gesetzgeber lässt für Handelsware nur die scharf schmeckende Zitronensäure bis 3 Gram/Liter zu. Im privaten Umfeld empfehle ich die weich wahrnehmbare Milchsäure nach eigener Dosierung zu verwenden, wie dies bereits bei der Obstweinbereitung praktiziert wird. Wer die Säurebestimmung nicht durchführen will, mischt seine Birnen gleich mit Äpfeln oder Quitten und umgeht diese Problematik.


Wenn frisch gepflückte Birnen zu Saft verarbeitet werden, bestehen wegen zu geringer Fruchtsäure keine Haltbarkeitsbedenken aus Bakterieneintrag, weil ja kein Bodenkontakt stattfand. Dennoch ist zu berücksichtigen, dass Birnen gegenüber Äpfeln weniger Vitamin C beinhalten. Deshalb zeigen Birnensäfte nach Anbruch der Flasche eine deutliche Braunfärbung infolge Oxidation. Bereits nach einem Tag Standzeit sieht der Birnensaft unappetitlich dunkelbraun aus. Geschmacklich ist der Farbfehler jedoch nicht wahrnehmbar.


Als ich in den Anfängen unserer Hobbymosterei noch selbst das Obst aus den Gärten in der Umgebung erntete, waren darunter auch verschiedene Birnensorten mit Säurewerten zwischen 0,2 Gramm/Liter bei der Bürgermeisterbirne (Köstliche von Charneux),

bis 3,6 Gramm/Liter bei der Herrenbirne.


Zu jener Zeit der 1980er Jahre wurde von mir nur Fallobst mit dem umgerüsteten Betonmischer gewaschen. Pflückobst war nach meiner Feststellung sauber und unbelastet und wurde deshalb ohne vorherige Wäsche verarbeitet. Angefaultes und beschädigtes Obst wurde auch damals schon von mir konsequent aussortiert. Die Abfülltemperatur betrug bei allen Säften 70 °C. Selbst bei den Birnensäften mit Säurewerten unter 1 Gramm/Liter gab es nie Haltbarkeitsprobleme.


Erst als wir in den 1990er Jahren auf Fremdanlieferung umstellten, hatten wir bei den Birnensäften Probleme durch Bakteriengärung infolge Bodenkontakt, obwohl alle Früchte gewaschen wurden. In der Folge haben wir dann vorerst keine Birnen mehr verarbeitet.


Zusammenfassung auf der Grundlage meiner bisherigen Ausführungen auf F&A:


Abfüllung in Glasflaschen:
Apfelsaft kann bei 70 °C abgefüllt werden, wenn es sich um Pflückobst ohne Faulstellen und ohne Bodenkontakt handelt. Die Mindesthaltbarkeit kann mit 2 Jahren ausgewiesen werden.

Birnensaft kann ebenfalls bei 70 °C abgefüllt werden, wenn es sich um Pflückobst ohne Faulstellen und ohne Bodenkontakt handelt und zusätzlich der Säurewert auf mindestens 4 Gramm/Liter eingestellt ist. Wird der jeweilige Flaschensaft am Anbruchtag noch geleert, kann die Mindesthaltbart mit 2 Jahren ausgewiesen werden. Soll die angebrochene Flasche wie Apfelsaft bis 4 Tage kühl in Anbruch stehen, ist der Birnensaft vor der Abfüllung mit etwa 50 mg Vitamin C zur Oxidationshemmung anzureichern.


Abfüllung in Bag-in-Box:
Weil die Beutelfolie im Gegensatz zu Glas nicht diffusionsdicht ist, lässt die Kunstsofffolie im Laufe der Zeit geringe Mengen an Sauerstoff durch. Um diese für Fruchtsäfte nachteilige Wirkung abzumindern, gelten ebenfalls die o.a. Ausführungen wie bei Glasflaschen, jedoch mit Temperaturanhebungen um 10 °C und halbierten Mindesthaltbarkeitsangaben.


Literaturhinweise

Die Thematik der Fruchtsaftabfüllung wird in Deutschland in 2 Fachzeitschriften behandelt, die monatlich herausgegeben werden.


Die Zeitschrift „Flüssiges Obst“ wird als Print- und Digitalversion nur im Abo abgegeben. Fachbeiträge sind auch im Internet unter http://www.fluessiges-obst.de/ nicht abrufbar. Von einigen Heften sind Leseproben im Flash-Player angeboten, die jedoch nicht auf den eigenen Rechner herunter geladen werden können.

Die Zeitschrift „Getränkeindustrie“ wird als Printausgabe im Abo angeboten. Zusätzlich hat der Verlag http://www.sachon.de/ ein Archiv mit allen Fachbeiträgen im PDF-Format seit 1998 eingerichtet, dass für jeden offen ohne Bedingungen zugänglich ist. Nachfolgend eine kleine Auswahl von Fachbeiträgen, in denen die Abfülltemperatur im Zusammenhang der Haltbarkeit behandelt wird:



Ich hoffe, dass Ihnen meine Hinweise weiterhelfen.



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Wofür ein Vakuumfüller sinnvoll ist


Frage

Die Apfelsaftsaison steht vor der Tür und die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren.

Wir produzieren für den Eigenbedarf und nutzen bei der Abfüllung erstmalig einen Glühweinkessel, wie auf Ihrer Homepage dargestellt.

Auf ihrer Abbildung auf https://hobbymosterei.apfelsorten.de/assets/images/Kochstarabfuellung.jpg sieht man, dass der Saft aus dem Kessel direkt in die Flaschen gefüllt wird.


Sie empfehlen allerdings in "Abfüllanlage mit mehreren Glühweinkesseln"

(https://hobbymosterei.apfelsorten.de/html/abfuelltechnik.html#mehrereGluehweinkessel)

für das Abfüllen in Flaschen einen Vakuumfüller ENOL. Nun bin ich etwas verwirrt und nicht sicher, ob dieser Vakuumfüller in jedem Fall notwendig ist? Insbesondere, da dieses Gerät nicht auf dem oben genannten Foto zu sehen ist.

Kann ich mir diese Investition evtl. sparen?


Antwort von Wilfried Marquardt am 29.09.2015

Alle Infos zu Ihren Fragen sind auf den Seite F&A-Abfüllen und F&A-Abfülltechnik enthalten.

Der Vakuumfüller bietet den wesentlichen Vorteil, dass kein Schaum über den Flaschenhals ausgetrieben werden muss und somit das Problem der Schimmelbildung unter dem Schraubdeckel am Gewinde nicht auftritt. Siehe besonders https://hobbymosterei.apfelsorten.de/html/abfuelltechnik.html#Schimmelbildung .


Andernfalls kann gerne auf den Vakuumfüller verzichtet werden, weil der Kochautomat mit dem Abfülladapter die unschlagbar günstigste Abfüllvariante darstellt.



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Behandlung von Flaschen vor der Heißabfüllung


Frage

Erst mal möchte ich mein großes Lob aussprechen! Dank der Seite "obstpresse.de" bin ich zum selber Mosten gekommen.

 

Jedoch habe ich eine Frage. Ich hoffe, Sie können mir da weiterhelfen.

Bisher habe ich meine leeren Flaschen immer vor der Heißabfüllung in den Backofen gelegt und bei ca. 140 Grad 20 min erhitzt. Jetzt möchte ich aber dieses Jahr viel, viel mehr Äpfel verarbeiten, ca. 3.500 kg, anstatt vorher ca. 400 kg (die Geräte dafür habe ich).

Jetzt meine Frage: Wie mache ich das mit den Flaschen? Kann ich die auch ohne sie zu erhitzen, befüllen? Ich habe mir bei Flaschenbauer.de neue Flaschen bestellt, sind die "sauber genug"? Der Saft sollte lange haltbar sein. Meine bisherigen Säfte waren immer circa 1,5 bis 2 Jahre haltbar.

 

Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Vielen Dank im Voraus.


Antwort von Wilfried Marquardt am 09.05.2016

Innen und außen gereinigte Glasflaschen benötigen vor der Heißabfüllung (75 °C) keiner besonderen Sterilisation im Backofen und auch keiner anderen chemischen Behandlung. Neuglas ist zwar biologisch sauber, könnte aber produktionsbedingt Glasstaub oder infolge der offenen Lagerhaltung andere lose Partikel enthalten. Deshalb sind Flaschen, ob Neuglas oder selber gereinigt, direkt vor der Füllung mit warmen Leitungswasser um 35 °C ca. 1 bis 2 Sekunden vorzuspülen.

Die Angabe von 35 °C bezieht sich auf Dünnglas, das in der Regel als Einwegglas bezeichnet wird.

Wenn in Dickglasflaschen (Mehrwegglas) abgefüllt werden soll, sind 15 °C zuzulegen. Bei Über-Kopfspülung werden gleichzeitig lose Partikel ausgetrieben und das Glas genügend gegen Hitzeriss vorgewärmt. Zur Flaschenreinigung lesen Sie bitte meinen Beitrag unter http://www.obstpresse.de/Reinigungstechnik.html#Flaschenreinigung .


Was im Einzelnen für eine mehrjährige Lagerhaltung des Saftes in Glasflaschen und der Heißabfüllung zu beachten ist, habe ich bereits in den Beiträgen erläutert:

http://www.obstpresse.de/Saftbereitung1.html#QualitatFruchtsaft

http://www.obstpresse.de/Abfuellen.html#Kunststoffdeckel



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